Diskussion und tiefe Enttäuschung

Angeregt durch das gestrige Fernsehprogramm sind Schatzi und ich in eine schöne Diskussion geraten (kleiner Streit?!)... 

In der Serie ging es um Folgendes: Eltern von Leukämiekranken Zwillingen, 8, bekommen ein weiteres Kind, um dessen Nabelschnurblut zu nutzen, um die Zwillinge zu heilen. Leider reicht das Blut nur für ein Mädchen aus. Der Vater trifft rasch die Entscheidung für eins der beiden Kinder, das andere Kind erkrankt kurz darauf und hat eine starke Infektion, von der sie sich aber langsam wieder erholt. Die Mutter lehnt eine Entscheidung für/gegen eins ihrer Kinder ab, kümmert sich aber auch nicht um ihr Neugeborenes, ihr geht es nur um die Zwillinge,...

Letzen Endes treffen die zwei doch eine Entscheidung und zwar für das Kind, das keine Infektion hat und das der Vater sowieso ausgewählt hat....

Ich stelle mich mit meiner Meinung komplett hinter die Mutter (Abgesehen von dem Aspekt, dass man ein Kind bekommt nur um die anderen zu retten) - Wie kann man von einer Mutter verlangen sich für eins ihrer Kinder zu entscheiden? Wie kann man erwarten, dass sie das Todesurteil über eins ihrer Mädchen sprechen soll? Mein Freund sieht das etwas anders und zwar wie dieser Mann, er würde sich entscheiden und sagte dann noch, dass er das andere Mädchen weggeben würde, frei zur Adoption. Ich bin absolut schockiert! Wie kann man sein eigenes Kind weggeben, nachdem man die Entscheidung für das Leben desjenigen getroffen hat?! Wie kann das sein?! Er meinte, dass man wahrscheinlich in dem lebenden Kind immer das andere Kind sieht, das man hat sterben lassen und dass man deshalb das lebende nicht mehr richtig lieben könnte. 

Ich bin froh nicht in dieser Situation zu sein, aber ich bin nun echt verwirrt, wie kann man so denken?! Wie kann man das seinen eigenen Kindern antun wollen? Natürlich ist so ein Fall vllt nicht alltäglich, aber es kann doch passieren und ich erkenne ganz neue Seiten an meinem Freund....